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Montag, 18. November 2013

Schuldenfalle Kreditkarte

Heutzutage ist die Kreditkarte allgegenwärtig. Vor allem, wer online ein aktives Leben haben möchte braucht eine Kreditkarte. Viele Onlineshops, Apps, Reisen, Hotelbuchungen, Flüge und andere Dienste sind nur mit Kreditkarte verfügbar. Oft werden andere Zahlungsmethoden nicht akzeptiert oder bringen erhebliche Nachteile mit sich. Das hat zur Folge, dass immer mehr Menschen eine Kreditkarte besitzen. Doch wenn man eine Kreditkarte hat, dann nutzt man diese auch offline zum Einkaufen oder für Restaurantbesuche oder eben auch für alles andere. Schnell ersetzt die Kreditkarte das Bargeld. Doch trotz aller Vorteile - die Kreditkarte ist oft eine Schuldenfalle. Viele Kreditkartennutzer merken erst wenn es zu spät ist, dass sie durch die Nutzung der Kreditkarte mehr Geld ausgegeben als sie verdienen.

Welche Kreditkarte ist optimal?

Es gibt zwei Arten von Kreditkarten: die klassische Kreditkarte und die Prepaid Kreditkarte. Bei der klassischen Kreditkarte bekommt der Kunde einen Kreditrahmen von der Kreditkartengesellschaft. Das Geld, welches über die Kreditkarte ausgegeben wird kann auf drei Arten zurück gezahlt werden. Die einfachste und übersichtlichste Methode ist die sofortige Abhebung. Bei dieser Zahlungsart wird der Betrag, welcher mit der Kreditkarte beglichen wurde, sofort vom Konto abgezogen. Somit ist diese Art von Kreditkarte wie eine EC-Karte und man hat seine Ausgaben im Überblick.

Meistens werden die Ausgaben einer Kreditkarte einmal im Monat beglichen. Der Kreditkarteninhaber bekommt einmal im Monat eine Abrechnung mit der Auflistung aller getätigten Ausgaben. Der Gesamtbetrag wird dann einmal im Monat vom Konto abgehoben. Bei einer Kreditkarte mit dieser Abrechnungsmethode gilt für Schuldner Alarmstufe gelb. Man verliert schnell den Überblick über die getätigten Ausgaben, die man innerhalb eines Monats macht. Wenn dann die Kreditkartenabrechnung kommt, dann ist der Gesamtbetrag oft viel höher als man dachte. Es bleibt wenig Zeit zum reagieren, denn der Betrag wird meistens binnen einer Woche vom Konto abgehoben. Ist nicht ausreichend Geld auf dem Konto, dann sieht es nicht gut aus und man sollte sich mit dem Kreditinstitut in Verbindung setzen. Auch wenn abzusehen ist, dass nach der Abbuchung durch die Kreditkartengesellschaft nicht genug Geld übrig bleibt, um andere monatliche Kosten zu bezahlen, sollte man den Betrag in drei Raten aufteilen und die Benutzung der Kreditkarte bis auf weiteres einstellen.

Die gefährlichste Kreditkartenvariante für Schuldner ist die folgende: der Kreditkarteninhaber bekommt einen Kreditkartenrahmen, welcher meist deutlich höher ist als das monatliche Einkommen. Dieser Rahmen kann voll ausgeschöpft werden und jeden Monat wird ein kleiner Prozentsatz der Kreditkartensumme vom Konto abgehoben. Für diesen Luxus muss der Kreditkarteninhaber jedoch Prozente bezahlen, wodurch die anfängliche Summe jeden Monat steigt. Wer mit dieser Kreditkarte einen hohen Betrag ausgibt hat nichts anderes als einen Kredit ohne Laufzeit. Mit den monatlichen Raten zahlt man meistens gerade mal die Zinsen und einen sehr kleinen Teil der Summe. So halst man sich eine langjährige Verpflichtung auf. Der schlimmste Fall tritt ein, wenn aufgrund von Problemen die monatliche Rate nicht mehr bedient werden kann: die Kreditkartengesellschaft verlangt schnell die Rückzahlung der offenen Summe mit einem Mal und man hat schlagartig Schulden!

Um diesen Gefahren aus dem Weg zu gehen ist die Prepaid Kreditkarte die beste Lösung. Der Kreditkartenbesitzer zahlt Geld auf die Kreditkarte ein und kann über dieses Geld verfügen. So kommt man in den Genuss aller Vorteile, denn man kann überall die Kreditkarte nutzen und mit ihr bezahlen. Gleichzeitig meidet man alle möglichen Schuldenfallen, weil man nie mehr Geld ausgibt, als man auf die Kreditkarte eingezahlt hat!

Montag, 4. November 2013

Mahnbescheid - Dichtung und Wahrheit

Der Mahnbescheid ist ein Schreiben, welches Menschen schnell in Angst und Panik versetzen kann. Das ist berechtigt, denn der Mahnbescheid ist ein offizielles Schreiben durch welches der Gläubiger mit Hilfe des Amtgerichtes seine Forderungen eintreibt. Da viele Menschen sich mit dem Vorgang nicht auskennen, gibt es viele Mythen zu diesem Thema. Das Ergebnis sind falsche Reaktionen, vorschnelle Handlungen oder auch komplette Ignoranz - weil es ja eh schon zu spät ist etwas zu machen. Deswegen sollte man folgende Hinweise beachten, um die Situation im Griff zu haben.

Wie erkenne ich einen Mahnbescheid?

Ein Mahnbescheid ist ein gelber Brief, welcher dem Schuldner vom Briefträger persönlich zugestellt wird. Der Briefträger notiert auf dem Umschlag das Zustellungsdatum. Dieses Datum ist im Fall eines Widerspruchs sehr wichtig. Ein echter Mahnbescheid ist NUR vom zuständigen Amtsgericht. Da viele Schuldner keine Erfahrung mit Mahnbescheiden haben gibt es oft "falsche" Mahnbescheide. Zum einen handelt es sich dabei um Mahnungen von Inkassobüros oder Anwälten, die nach dem Muster von Mahnbescheiden aufgebaut sind. Solche Briefe sollen den Schuldner zur Zahlung animieren, doch sie sind als Mahnungen zu betrachten.

Andererseits gibt es oft auch Manbriefe von Firmen, die versuchen unberechtigte Forderungen einzutreiben. Da ein Mahnbescheid nur nach Einhaltung seiner Form geprüft wird und nicht nach seinem Inhalt, gehen viele Betrüger mit Mahnbescheiden auf Beutezug. Die "Schuldner" sind eingeschüchtert und zahlen aus Angst. Dabei sind die Forderungen unbegründet und aus der Luft gegriffen. In einem solchen Fall sollte man sofort Wiederspruch einlegen. Ein entsprechendes Formular liegt dem Mahnbescheid immer bei. Merken die Betrüger, dass Widerspruch eingelegt wurde dann verläuft die Angelegenheit schnell im Sande und man hört nie wieder was davon.

Was droht mir durch einen Mahnbescheid?

Einen Mahnbescheid wird vom Gläubiger erlassen, wenn andere Methoden wie Mahnungen oder Inkasso nicht zu einer Zahlung geführt haben. Die Kosten für den Mahnbescheid hat der Schuldner zu tragen. Wer einen Mahnbescheid bekommt, hat zwei Wochen Zeit für einen Widerspruch. Wenn der Mahnbescheid richtig ist, dann bleiben die Optionen bezahlen oder nicht bezahlen. Wenn der Schuldner die Forderung bezahlt, dann ist der Fall erledigt. Ein Mahnbescheid ist kein Gerichtsurteil und wird sich bei Bezahlung nicht weiter negativ auf den Schuldner auswirken. Wenn der Schuldner der Forderung aus dem Mahnbescheid nicht nachkommt, dann hat der Gläubiger nach 14 Tagen die Möglichkeit einen Vollstreckungsbescheid zu erwirken. Mit diesem kann die Forderung dann mittels eines Gerichtsvollziehers durch Pfändung vom Schuldner eingetrieben werden.

Wie reagiere ich und wann ist ein Widerspruch richtig?

Wenn ein Schuldner einen Mahnbescheid bekommt ist der erste Schritt immer die Prüfung der Forderungen. Das Amtsgericht prüft nicht den Inhalt des Mahnbescheides, daher kann der Gläubiger die Forderungen aufstellen, die er für richtig hält. Diese Forderungen können aber zu hoch sein, weil ein Teil der Summe schon bezahlt wurde. Solche Forderungen können auch überhöhte Zinsen oder Inkassokosten enthalten, die nicht berechtigt sind. In solchen Fällen ist ein Widerspruch nötig. Dafür setzt man einfach ein Kreuz an der richtigen Stelle im beigefügten Widerrufsformular. Dieses schickt man an das Gericht zurück. Der Gläubiger muss nun seine Forderungen begründen und der Mahnbescheid geht in ein Klageverfahren über. Auf keinen Fall den Mahnbescheid IGNORIEREN wenn er falsch ist. Sobald 2 Wochen verstrichen sind droht der Vollstreckungsbescheid.

Wenn die Forderungen berechtigt sind, dann ist von einem Widerspruch abzuraten. Die Kosten für das Klageverfahren würden zusätzlich auf den Schuldner zukommen. In diesem Fall sollte man die Forderungen bezahlen, um eine Vollstreckung abzuwenden. Sollte der Schuldner in einer finanziellen Situation sein, in welcher die Forderung nicht bezahlt werden kann, dann ist mit Pfändung zu rechnen. an dieser Stelle sollte man mit dem Gläubiger Kontakt aufnehmen und sich parallel professionelle Hilfe holen.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Wann brauche ich professionelle Hilfe bei Schulden?

Schulden können ein vorübergehender Zustand sein, welcher sich schnell aus der Welt schaffen lässt. Auf der anderen Seite können Schulden auch zu einem Dauerzustand werden, der mit der Zeit zu einer Überschuldung führt. Es ist für Schuldner sehr wichtig sich mit den einzelnen Stadien von Schulden auseinanderzusetzen, damit sie sich im richtigen Augenblick professionelle Hilfe holen. Doch wann ist dieser Augenblick da? Viele Schuldner glauben ihre Probleme mit ihren Gläubigern selbst lösen zu können. Andere Schuldner ignorieren den wachsenden Schuldenberg und kümmern sich gar nicht erst ordentlich um Mahnungen. Das Ergebnis ist leider oft, dass bei diesen Personen der Zeitpunkt für professionelle Hilfe übersehen wird. Wenn es dann vorne und hinten mit den Zahlungen nicht mehr passt, dann kann meistens auch ein Profi nicht helfen und es bleibt nur der Schritt in die Privatinsolvenz. Um das zu vermeiden ist es wichtig folgendes zu beachten:

1. Was kann ich selber regeln?

Man kommt seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nach. Bei manchen ist das der Fall mit einem Gläubiger. Bei anderen können es bereits drei oder auch fünf Gläubiger sein. Irgendwann flattern die Mahnungen ins Haus. In dieser Etappe ist Handeln angesagt. Wenn man sieht, das man nicht alle Gläubiger bedienen kann - Kontakt aufnehmen und Situation erklären. Mit Glück kann man hier Ratenzahlungen vereinbaren oder einen späteren Zahlungszeitpunkt. Der Vorteil ist, dass man die Spirale aus Inkasso, Gerichtsvollzieher und anderen Konsequenzen einer "Nicht-Zahlung" sofort im Keim erstickt. Deswegen gilt hier - nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern handeln - am besten schriftlich und telefonisch!

2. Wann habe ich den Überblick verloren?

Wochen und Monate vergehen sehr schnell. Zahlungen die man monatlich zu leisten hat summieren sich daher auch sehr schnell. Man ist noch bei der zweiten Mahnung vom vorletzten Monat, dabei sind die Schulden mittlerweile doppelt und dreifach bei diesem Gläubiger. Ehe man sich überlegt hat, was zu machen ist und wo man das Geld herbekommt wird der Gläubiger auch schon ungeduldig und man bekommt es mit Inkasso oder Gerichtsvollziehern zu tun... In solchen Fällen ist man bereits stärker im Schuldensog, als es einem bewusst ist. Daher ist es in diesem Stadium durchaus sinnvoll sich nach professioneller Hilfe umzusehen, da man schnell den Überblick verlieren kann.

3. Wann kann mir nur noch ein Profi helfen?

 Wenn man Monat für Monat mehr bezahlt ohne neue Schulden zu machen, dann muss der Schuldenberg sehr groß sein. Hier hat man oft keinen Überblick mehr wen man was schuldet und wie hoch die Schulden insgesamt sind. Mahnungen sind oft nicht mehr die Schritte der Gläubiger, sondern eher Gerichtsvollzieher und Zwangsvollstreckungen. An dieser Stelle kann man als "unerfahrener Schuldner" selber nicht mehr viel ausrichten. Die Situation ist in diesem Stadium mehr als ausweglos und alleine schafft man es nicht.  Hier braucht man professionelle Hilfe.

4. Wo kann ich professionelle Hilfe bekommen?

In Deutschland gibt es verschiedene Träger von Schuldnerberatungsstellen. Zu den größten gehören die AWO, die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz  oder die Arbeiterwohlfahrt. Bei Sozialämtern oder anderen kommunalen Einrichtungen erfährt man wo sich in der Näher Schuldnerberatungsstellen befinden. Bei der jeweiligen Stelle kann man einen Termin vereinbaren, sich telefonisch oder seit neuestem auch online beraten lassen. Vorsicht ist geboten bei Hotlines - hier fällt eine Gebühr an - leider auch bei öffentlichen Stellen. 

5. Kann ich auch gewerbliche Schuldnerberatung in Anspruch nehmen?

Es gibt auch gewerbliche Schuldnerberatungen, die gegen eine geringe Gebühr professionelle Hilfe bieten. Meistens handelt es sich bei solchen um Insolvenzanwälte oder Menschen, die viele Jahre mit Schulden gearbeitet haben. Wenn man einen seriösen gewerblichen Anbieter gefunden hat, kann auch diese Art von Hilfe in Anspruch genommen werden. Der Vorteil ist oftmals die kürzere Wartezeit zum ersten Termin. Bei seriösen Anbietern ist das erste Gespräch kostenlos und der Mitarbeiter kommt auf Wunsch nach Hause, wo man in Ruhe alle Fragen stellen kann.


Montag, 28. Oktober 2013

Was man über Inkasso wissen muss

Inkasso ist ein Begriff der nicht nur negativ behaftet ist, sondern hinter welchem sich auch nichts gutes verbirgt. Bei Inkasso werden grob gesagt Schulden eingetrieben. Dabei ist nicht die Höhe der Schulden oder die Anzahl der Schuldner ausschlaggebend für die Bekanntschaft mit einem Inkassobüro - oft wenden sich Gläubiger schon nach der zweiten Mahnung an diese Unternehmen. Inkasso ist daher nicht nur etwas für Schuldner, sondern ein Thema, welches schnell für jeden relevant sein kann. Aus diesem Grund gehen wir dem Begriff Inkasso tiefer auf den Grund und erklären auch, welche Optionen man mit solchen Unternehmen hat und welche Vorgehensweisen unerlaubt oder rechtswidrig sind.

Begriff und Bedeutung

Der Begriff Inkasso kommt aus dem Bereich der Finanzierungen und steht für das Eintreiben von Forderungen. Ein Inkassounternehmen treibt also Forderungen ein für Gläubiger von Schuldnern. Dabei hat ein solches Unternehmen zwei mögliche Vorgehensweisen. Eine Möglichkeit ist, wenn das Inkassounternehmen die Forderungen im Auftrag des Gläubigers eintreibt mit einer entsprechenden Vollmacht. Dann hat man es immer noch mit dem Gläubiger zu tun. Die zweite Möglichkeit ist, dass der Gläubiger seine Forderungen an das Inkassounternehmen verkauft hat mit entsprechender Abtretungserklärung. Dann hat man mit dem ursprünglichen Gläubiger nichts mehr zu tun, sondern nur noch mit dem Inkassounternehmen. Das Inkassounternehmen tritt dann in eigenem Namen auf und darf keine zusätzlichen Kosten auferlegen.

Mythen und Vorgehensweise

Inkassobüros werden oft mit bulligen Geldeintreibern und unlauteren Methoden in Verbindung gebracht. Dabei hat das gar nichts mit der Realität zu tun. Ein Inkassounternehmen versucht auf dem schriftlichen Weg die Schulden einzutreiben. Das Vorgehen, die Art und Weise und die Briefe sind viel dynamischer und häufiger als gewöhnliche Mahnungen der Gläubiger. Haben diese Briefe kein Erfolg geht es in die nächste Runde mit gerichtlichen Forderungen und Gerichtsvollziehern.
Leider gibt es viele Unternehmen, die die Unwissenheit der Schuldner ausnutzen, um diese einzuschüchtern. Was folgt sind Anrufe mehrmals am Tag, die Aufforderung Schuldeingeständnisse oder Ratenvereibarungen zu unterschreiben und im schlimmsten Fall sogar die persönliche Anwesenheit von Inkassomitarbeitern in oder vor der eigenen Wohnung.
Diese Vorgehensweisen sind alle nicht zulässig und rechtswidrig! Man sollte generell keine Unterlagen unterschreiben!

Kritik

Auch wenn Inkassounternehmen Regelkonform arbeiten, sind sie trotzdem oft Kritken bezüglich Ihrer Kostenpolitik ausgesetzt. In der Inkassobranche gibt es keine Vorgaben oder Richtlinien in der Kostenpolitik. Somit kann jedes Unternehmen seine Preise individuell gestalten ohne Begründung und zu Lasten des Schuldners. Einige Inkassofirmen sind Mitglied im Bundesverband und orientieren sich an Kostenvorgaben. Meistens pendeln die Kosten bei 10 Prozent der Forderungssumme und richten sich nach der Gebührentabelle für Anwälte im außergerichtlichen Bereich. Ist das nicht der Fall dann bleibt nur die Beschwerde beim Verband. Um den Überblick zu behalten sollte man immer eine detaillierte Kostenübersicht verlangen.

Rechte der Schuldner

1. Schadensminderungspflicht
Der Gläubiger muss die Eintreibung der Kosten so günstig wie möglich für den Schuldner halten. Daher ist das Einschalten eines Inkassounternehmens und alles damit verbundenen zusätzlichen Kosten nur dann zulässig, wenn der Schuldner NICHT zahlungsunfähig ist. Sollte das der Fall sein, dann sollte man dem Gläubiger und dem Inkassounternehmen die Zahlungsunfähigkeit umgehend mitteilen. Ist dies bereits geschehen, sind die zusätzlichen Kosten nicht zulässig!

 2. Bevollmächtigung
Das Inkassounternehmen braucht eine Abtretungserklärung oder eine Vollmacht vom Gläubiger. Der Schuldner kann alle Forderungen zurückweisen bis das Inkassounternehmen diesen Nachweis erbracht hat. Man kann auf den Nachweis im Original bestehen - auf diese Weise bekommt man mehr Zeit die Forderung zu prüfen und zu bezahlen.

3. Druck
Inkassounternehmen dürfen Schuldner in keiner Weise unter Druck setzen. Sie dürfen Schuldner nicht anrufen und auch Hausbesuche stehen gesetzlich nur dem Gerichtsvollzieher zu. Lassen Sie sich auf keine Diskussionen mit Inkassomitarbeitern ein und lassen Sie diese nicht in Ihre Wohnung. Verweisen Sie immer auf schriftlichen Kontakt und verlangen Sie immer, dass der Inkassomitarbeiter sich ausweist.

4. Kosten
Jedes Inkassounternehmen hat seine eigene Preispolitik. Daher ist es angebracht die aufgelisteten Kosten zu prüfen und zu vergleichen. In einigen Fällen hätte der Gläubiger statt des Inkassounternehmens einen Anwalt einschalten können - dann können die Kosten abgelehnt werden.

Donnerstag, 26. September 2013

Die Pfändungstabelle - Wissenswertes

Die Pfändungstabelle ist den meisten Schuldnern ein Begriff. Doch, unglücklicherweise, kommen die meisten Schuldner erst im späteren Verlauf ihrer Schuldenhistorie mit der Pfändungstabelle in Kontakt. Dabei kann die Pfändungstabelle einen sehr wichtigen Aufschluss über die eigene rechtliche Situation geben. Die Informationen aus der Pfändungstabelle sind auch sehr wichtig bei Verhandlungen mit Gläubigern. Daher lohnt sich die Auseinandersetzung mit der Pfändungstabelle so früh wie möglich!

1. Was besagt die Pfändungstabelle?

Die Pfändungstabelle zeigt Einkommensnettobeträge an, die ein Schuldner trotz Pfändung behalten kann. Mit diesen Beträgen soll das Existenzminimum und der Lebensunterhalt gesichert werden. Die Tabelle listet Pfändungsfreigrenzen auf je nach Nettoeinkommen und Anzahl der unterhaltsberechtigen Personen. Die Pfändungstabelle wird in unregelmäßigen Zeitabständen an die aktuellen Lebenshaltungskosten angepasst.

Wenn man also wissen möchte über welchen Pfändungsfreibetrag man verfügt muss man einfach das eigene Nettoeinkommen in der Tabelle finden und die Spalte mit der richtigen Anzahl der unterhaltsberechtigen Personen einsehen. Dann sieht man auf einen Blick wie hoch das eigene pfändungsfreie Einkommen ist beziehungsweise wie viel Geld jeden Monat von Gläubigern gepfändet werden kann.

2. Wann kommt die Pfändungstabelle zum Einsatz?

Die Pfändungstabelle wird als Ausgangswert für viele Phasen der Schuldner - Gläubiger - Beziehung genommen. Im Fall einer Privatinsolvenz ist die Pfändungstabelle ausschlaggebend für den Betrag, welchen die Gläubiger während der Wohlverhaltensperiode vom Schuldner erhalten. In diesem Sinne kann man also auch anhand der Pfändungstabelle sehen, wie viel Geld man in den Jahren der PI an seine Gläubiger abtreten wird.

Die Pfändungstabelle ist auch ausschlaggebend bei dem Pfändungsfreibetrag, welcher bei einem P-Konto verwendet wird. Mit ihrer Hilfe kann man den Pfändungsfreien Betrag des P-Kontos anpassen und erhöhen, damit die Gläubiger nicht mehr pfänden, als ihnen zusteht.

Wer  mit den eigenen Gläubigern in Verhandlungen steckt, kann die Pfändungstabelle als Argument nutzen. Dazu betrachten wir ein mögliches Szenario:

Der Schuldner hat 1080,-€ Netto monatlich zur Verfügung und keine unterhaltsberechtigten Personen. Er hat 3 Gläubiger, denen er jeweils 65,-€, 30,-€ und 90,-€ bezahlt. Damit zahlt er jeden Monat 185 Euro an seine Gläubiger. Seine Lage verschlimmert sich und nach Abzug aller Kosten, kann der Schuldner nur noch 120,- Euro bezahlen. Er versucht mit den Gläubigern zu verhandeln. Diese lehnen seine Bitte ab, bestehen auf den monatlichen Raten und drohen mit Pfändung.
Jetzt nimmt sich der Schuldner die Pfändungstabelle zu Hilfe und sieht, das sein pfändbarer Betrag gerade mal bei 24,47 € liegt. 
Der Schuldner richtet ein P-Konto ein, so dass seine Gläubiger nicht über diesen Betrag hinaus sein Einkommen pfänden können. 
Wenn er kein Vermögen im Haushalt hat, kann er mit Hilfe der Pfändungstabelle argumentieren, dass die Gläubiger seinen Zahlungen zustimmen, da sie im Fall einer PI viel geringere Zahlungen zu erwarten hätten und es sich für sie lohnt 120,- Euro im Monat zu akzeptieren, da es wesentlich mehr ist als 24,47,- Euro und da es keine pfändbaren Sachen im Haushalt gibt!

Dienstag, 24. September 2013

Das P-Konto

Das P-Konto gibt es schon seit 2010, doch trotzdem wissen viele Menschen mit dem Begriff nichts anzufangen. Dabei ist das P-Konto eine sehr wissenswerte Angelegenheit - vor allem bei Schulden, Pfändungen oder Insolvenz. Definieren wir zunächst das P-Konto:

Das P-Konto steht für ein Pfändungssicheres Konto bzw. ein Pfändungsschutzkonto bei einer Bank oder Sparkasse. Jeder kann unabhängig von der eigenen finanziellen Situation ein P-Konto beantragen. Dabei wird das Girokonto in ein P-Konto umgewandelt. Die Kontonummer und die Bankleitzahl bleiben bestehen, es ist jedoch auf der Girokarte und auf dem Kontoauszug ersichtlich, dass es sich bei dem vorliegenden Konto um ein P-Konto handelt.
Das P-Konto sorgt dafür, dass ein bestimmter Betrag auf dem Konto nicht gepfändet werden kann. Bei diesem Betrag handelt es sich um den gesetzlich festgelegten Pfändungsfreibetrag in Höhe von 1049,99€ ( Stand Juli 2013). Das bedeutet, dass Gläubiger diesen Betrag nicht pfänden dürfen und nur dann Geld erhalten, wenn das Guthaben auf dem Konto diesen Betrag übersteigt.
Weitere Beträge (Kindergeld etc.) können auf Nachweis freigegeben werden, so dass der Pfändungsfreibetrag erhöht werden kann.

Betrachten wir nun die Bedeutung dieser Definition im Ernstfall. Wenn man Schulden hat, die man nicht zurückzahlen kann, dann steht nach der x-ten Mahnung der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Jeder Gläubiger versucht mit allen Mitteln sein Geld zu bekommen. Zu diesen Mittelt gehört auch die Pfändung. Neben Dingen wie Fernseher, Auto oder anderen Wertgegenständen, kann auch der Lohn oder das Konto gefändet werden.

Ist das der Fall steht man plötzlich ohne Einkommen da und oftmals bedeutet das nicht nur, dass man die Miete nicht bezahlen kann, sondern auch Nahrungsmittel, Strom, Telefon und vieles mehr - denn das geht alles vom Konto ab. Pfändet ein Gläubiger das Konto gerät man umgehend in Zahlungsverzug bei den monatlichen Ausgaben. Bisher führte in diesem Fall der Weg zum Gericht, bei welchem man einfordern musste, dass ein Pfändungsfreibetrag gewahrt wird, um den Unterhalt zu sichern.

Mit dem P-Konto spart man sich das Gericht. Mit der Einrichtung des Kontos ist der Pfändungsfreibetrag automatisch geschützt. Schon bei ersten Schuldenschwierigkeiten ist es daher ratsam ein P-Konto einzurichten. Macht man das nicht, kann es schnell passieren dass das Konto komplett gefändet wird. In der Regel gilt: je niedriger das Einkommen eines Schuldners, umso schneller sollte man sich ein P-Konto einrichten. Wenn nicht viel Geld vorhanden ist, sollte man nicht riskieren, dass Gläubiger es komplett pfänden.

Natürlich ist das P-Konto nicht ganz ohne Beigeschmack- wenn man noch solvent und kreditwürdig ist, sollte man nicht bei der ersten Mahnung gleich ein P-Konto einrichten. Die Nachteile sind nämlich eine Eintragung in die Schufa und die damit verbundene Herabstufung der Bonität, sowie der Verlust von Kreditkarten.

Montag, 23. September 2013

Wann lohnt sich eine Privatinsolvenz?

Die Privatinsolvenz ist nicht nur ein schwieriger Schritt, sondern auch eine mehrjährige Verpflichtung. Daher stellen sich Menschen mit Schulden berechtigterweise sehr oft die Frage wann sich eine Privatinsolvenz lohnt bzw. wann eine Privatinsolvenz Sinn macht. Natürlich ist der Begriff "lohnen" sehr unpassend gewählt. Dieser Begriff suggeriert, dass eine Privatinsolvenz ein kalkulierbares Unternehmen ist. Jedoch ist es nicht immer so einfach! Allgemein ist jeder Schuldenfall individuell und es gibt keine Richtlinien nach denen man eine Privatinsolvenz machen sollte. Es geht mehr um verschiedene Faktoren, die für diese Entscheidung relevant sein können und ein Hilfestellung bei dieser schwierigen Frage bieten.

1. Dauer der Privatinsolvenz

Die Wohlverhaltensperiode bei einer Privatinsolvenz dauert 6 Jahre. Bis die Privatinsolvenz durch ist, rauben Gerichtstermine und Vergleiche weitere Monate. Wenn die Privatinsolvenz durch ist und man Schuldenfrei ist, dauert es noch 2 Jahre bis die PI nicht mehr in der Schufa zu sehen ist. Alles in allem kann man die Dauer der PI also auf circa 8 Jahre eingrenzen. Will heißen: während dieser Zeit kann man keine Kredite aufnehmen, keine Käufe tätigen und man muss sein pfändbares Einkommen an den Insolvenzverwalter abtreten. Bevor man diesen Schritt wagt, muss man sich als erstes im klaren darüber sein, dass man die nächsten Jahre viele Entbehrungen machen muss und danach die eigene Finanzhistorie neu aufbauen muss. Die Schulden stehen also direkt im Verhältnis zu der Anzahl von Jahren, die eine PI dauert.

2. Der Pfändbare Betrag

Der pfändbare Betrag wird anhand der Pfändungstabelle ermittelt. Diese Tabelle kann man leicht im Internet finden. Die Tabelle liefert einen Überblick darüber wie hoch der pfändbare Betrag beim jeweiligen Nettoeinkommen ist. Dieser Betrag wird Monat für Monat an den Insolvenzverwalter abgeführt. Daher wird auch dieser Betrag dafür verwendet, um zu berechnen, ob sich eine PI "lohnt". In diesem Fall multipliziert man den individuellen pfänbaren Betrag mit 72 ( 72 Monate = 6 Jahre) und wenn das Ergebnis niedriger ist als die Schuldensumme - "lohnt" sich die PI rein rechnerisch.
Bei einem Nettoeinkommen von 1500,-€ und ohne unterhaltsberechtigte Personen beträgt der pfändbare Betrag 318,47€. Das macht in 6 Jahren 22.929,84€.

Es liegt also klar auf der Hand, dass sich in diesem Fall eine PI nicht lohnt, wenn die Schuldensumme 15.000,-€ beträgt. Generell gilt natürlich je höher das Nettoeinkommen, umso höher ist der pfändbare Betrag. Durch die Tabelle kann man sich also vor Augen führen mit welcher Summe man im Falle einer PI die nächsten Jahre auskommen muss und welche Summe an den Insolvenzverwalter geht. Auf die Schuldenseite kommen im Fall einer PI jedoch auch nochmal circa 2000,-€ Gerichtskosten hinzu.

3. Das Vermögen

Das Vermögen ist der persönlichste und ausschlaggebende Punkt in der Frage der Privatinsolvenz. Bevor es an den pfändbaren Betrag des Einkommens geht - wird erstmal das Vermögen veräußert.
Das bedeutet Immobilien, Auto, finanzielles Polster, ein mögliches Erbe, vermögenswirksame Leistungen und vieles andere wird veräußert, um die Gläubiger zu bezahlen. Für den Schuldner bedeutet das oft ein drastischer Lebenswandel in die andere Richtung und viele Einschränkungen. Wer also eine Privatinsolvenz macht, muss sich bewusst machen, was es zu verlieren gibt und ob der Verlust von Vermögenswerten die Privatinsolvenz aufwiegen kann.




Freitag, 16. August 2013

Schuldenfalle Dispositionskredit

Sie haben ein Konto, dann haben Sie höchstwahrscheinlich auch einen Dispositionskredit. Der Dispositionskredit ist ein Kredit, den man per se nicht beantragt hat, doch sobald man ihn nutzt fallen hohe Gebühren und Zinsen an!

Was bedeutet es, einen Dispo zu haben und inwiefern ist dieser eine Schuldenfalle? Mit Fakten und Tatsachen wird sehr schnell klar, dass dieser Kredit keine gute Wahl ist!
  • Der Dispo gehört zum Girokonto und ermöglicht es über den verfügbaren Betrag hinaus in ein "Minus" zu rutschen
Die Folgen:
  1. Man hat mehr Geld zur Verfügung, als man verdient oder einnimmt. Der Dispo kann oft sogar das doppelte des Einkommens betragen, meistens beschränkt sich die Höhe auf ein Monatseinkommen
  2.  Wenn das Geld nicht reicht, dann nutzt man den Dispo automatisch
  3. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran mehr Geld zur Verfügung zu haben
  4. Je mehr man den Dispo nutzt, umso geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass man dieses ausgleichen kann, wenn das Geld aufs Konto kommt
Doch warum ist dieser Zustand schlimm?
  • Der Dispo ist eine der teuersten Kreditformen - man zahlt ab der ersten Nutzung hohe Zinsen
  • Sobald man mit dem regulären Monatsgehalt den Dispo nicht ausgleichen kann, ist man dauerhaft in diesem finanziellen Zustand und zahlt jeden Monat viel Geld an die Bank
  • Um diesen Zustand zu entkommen, braucht man mehr Geld - das bedeutet Reserven plündern, Geld borgen oder einen Kredit aufnehmen
Fazit:

Man zahlt sich dumm und dämlich und sollte man den Zahlungen nicht nachkommen können, wird die Bank den Kredit fällig stellen - ehe man sich versieht hat man Schulden bei der Bank. Hinzu kommt, sollte der Dispo plötzlich wegfallen, kann man seinen regulären Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Das Ergebnis sind noch mehr Schulden. Um dieser Gefahr zu entgehen oder sie zu minimieren ist es ratsam den Dispositionskredit zu kündigen oder wenigstens auf einen niedrigen Betrag zu reduzieren, den man ohne Schwierigkeiten ausgleichen kann.

Dienstag, 13. August 2013

Schweizer Kredit - Wissenswertes!

Der Begriff "Schweizer Kredit" löst bei vielen Menschen ein eher negatives Gefühl aus. Das ist teilweise berechtigt, doch der Schweizer Kredit ist in Einzelfällen durchaus eine Option. Klären wir erst die Fakten zum Thema. Der Schweizer Kredit ist eine Kreditform, der von Banken aus dem europäischen Ausland gewährt wird. Der Vorteil von dieser Kreditform ist der fehlende Schufaeintrag. Das bedeutet, dass der Kredit nicht in der Schufa zu sehen ist und auch gleichzeitig, dass die Schufa nicht relevant für die Kreditvergabe ist.

Viele schwarze Schafe werben mit dem Schweizer Kredit und verlangen vorab Gebühren, Nachnahme oder versuchen anderweitig Geld zu bekommen. Auf diese Weise hat diese Kreditform ihren negativen Ruf erlangt. Doch es gibt auch Kreditvermittler, die tatsächlich diese Kreditform anbieten. Folgende Voraussetzungen lassen erkennen, wann es sich um einen echten Schweizer Kredit handelt:
  • Sie müssen keine Gebühren Vorab bezahlen und Ihnen entstehen keine Kosten, ohne dass Sie den Kredit auch tatsächlich bekommen
  • Der Schweizer Kredit ist meistens nicht über große Kreditsummen verfügbar
  • Der Schweizer Kredit hat einen hohen Zinssatz
  • Um einen solchen Kredit angeboten zu bekommen, braucht man ein sehr gutes Einkommen
  • Der Kredit ist nur für Arbeitnehmer mit einer Festanstellung 
  • Man braucht eine Mindestbeschäftigung von einem Jahr oder länger beim aktuellen Arbeitgeber
 Der Kredit ist meistens der einzige Ausweg für Menschen, die bereits einen negativen Eintrag in der Schufa haben und anderweitig keinen Kredit mehr bekommen. In allen anderen Fällen ist ein regulärer Kredit mit Schufaeintrag immer sehr viel günstiger und daher empfehlenswert. Besonders oft fallen Menschen ohne Job auf die Masche "Schweizer Kredit" herein, da sie sich einer Kreditvergabe sicher sind. Doch hier gilt: jede seriöse Bank braucht Sicherheiten und vergibt keine Kredite ohne Gehaltsnachweis.

Menschen, die aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten keine Kredite mehr bekommen, sollten keinen Schweizer Kredit beantragen, da es die Schuldenspirale nur noch mehr verschlimmert. Die Kreditsummen sind meistens nicht sehr hoch aber dafür sehr teuer und der Kredit kann nicht zur Umschuldung genutzt werden. Besondere Vorsicht gilt bei Menschen, die ihren Job verloren haben oder keine Arbeit haben und Schulden haben - ihnen steht kein Kredit zu - wer anderes verspricht ist unseriös und will Sie nur um ihr Geld bringen!

Freitag, 9. August 2013

Schulden bei jungen Erwachsenen

Dass die Zahl der Insolvenzen in Deutschland hoch ist, ist kein Geheimnis. Dabei wird oft vernachlässigt zu erwähnen, dass sich unter den Insolvenzen oft Schicksale junger Menschen verbergen. Es ist erschreckend, doch gerade junge Menschen geraten sehr schnell in die Schuldenfalle. Mangelnde Lebenserfahrung und Unwissen, sowie Angst die Probleme kund zu tun führen irgendwann dazu, dass eine Insolvenz unumgänglich wird. Doch gerade bei jungen Menschen macht eine Insolvenz den Start ins eigene Leben mehr als schwierig. Sechs Jahre sind eine lange Zeit und noch bevor das Leben richtig angefangen hat und man sich im Beruf etabliert hat, ist man für die nächsten Jahre quasi auf Stand-by.

Daher ist es sehr wichtig, dass jungen Erwachsenen bewusst gemacht wird, bei ersten Schuldenproblemen sofort Handeln zu handeln - die Insolvenz sollte hier nach Möglichkeit mit allen Mitteln vermieden werden. Hilfe ist gefordert - von Freunden, Familie oder auch professionelle Hilfe, damit die ersten Versuche das eigene Leben zu meistern nicht beim Insolvenzverwalter enden.

Junge Erwachsene geraten schnell in Versuchung. Trotz geringen Einkommens, Lehrlingsgehaltes oder Stipendiums - alles kostet Geld. Einmal von zu Hause ausgezogen kommen viele Kosten, mit denen man einfach nicht gerechnet hat. Zusätzlich erfüllt man sich den Wunsch nach einem Handy, einem Auto, angesagten Klamotten und vielem mehr. Weggehen ist auch ein Kostenfaktor, der vernachlässigt wird. Und schon ist man dabei mehr Geld auszugeben, als man hat.

Um Schulden zu umgehen ist es wichtig so wenig Verpflichtungen im finanziellen Sinn einzugehen wie möglich. Dazu zählen vor allem folgende Schuldenfallen:

Kredite - meistens handelt es sich um den ersten Kredit im Leben überhaupt. Wenn man diesen ohne Sicherheiten wie Eltern aufnehmen möchte, muss man höhere Zinsen in Kauf nehmen. Für die Wohnungseinrichtung oder das Auto nimmt man schnell auch eine höhere Summe auf und belastet sich auf mehrere Jahre mit Zahlungen.

Dispositionskredit - nicht nur mit hohen Zinsen belastet, sondern auch der falsche Weg um zu lernen, wie man mit dem vorhandenen Einkommen auskommt. Der Dispositionskredit verleitet dazu mehr Geld auszugeben als man hat und ehe man sich versieht ist man jeden Monat im "Minus" und zahlt unnötiges Geld an die Bank.

Kreditkarten - viele Kreditkartenanbieter gewähren auch jungen Leuten schnell einen Kreditkartenrahmen, der das dreifache des Einkommens beträgt. Natürlich hat das alles seinen Preis und man zahlt jeden Monat Zinsen und Gebühren.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, muss lernen mit dem eigenen Einkommen zu leben. Am besten hilft ein Haushaltsbuch. alle festen Ausgaben sollten am Monatsanfang bezahlt werden, damit man genau sehen kann, wieviel Geld noch übrig bleibt. Sollte eine größere Anschaffung gemacht werden, sind Freunde und Familie immer die bessere Anlaufstelle. Wenn jedoch die Ausgaben das Einkommen übersteigen, sollte man ein kostenloses Gespräch bei professionellen Stellen in Erwägung ziehen.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Tipps zum Schuldenmanagement

Schulden hat jeder Mensch - so weit so gut. Doch, wann werden Schulden zu einem Problem? Genau diese Frage ist für das Schuldenmanagement enorm wichtig. Man muss genau verstehen, in welcher Situation man gerade steckt und welches Ausmaß die Schulden im Alltag annehmen.

Viele Menschen werden unvorbereitet mit Schulden konfrontiert - aufgrund von Krankheit oder Arbeitsverlust sinken die Einnahmen drastisch. Die Verpflichtungen bleiben jedoch bestehen und es wird einem klar, dass man diesen nicht mehr nachgehen kann.

Bei anderen schleichen sich die Schulden unbemerkt an - man lebt über die eigenen Verhältnisse, nimmt Kredite auf oder tätigt Ratenkäufe und irgendwann - ohne es zu merken - sind die Ausgaben größer als die Einnahmen und es kommt zu Engpässen und Zahlungsschwierigkeiten.

Egal aus welcher Situation heraus man Schulden hat - es ist wichtig so früh wie möglich ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass man Schulden hat. Sobald man merkt, dass die Ausgaben über den Kopf wachsen und man ihnen nicht nachkommen kann - ist es Zeit zu handeln!

1. Tipp: Überblick verschaffen
Auch wenn es banal ist - das Aufstellen der Einnahmen und Ausgaben ist der einfachste und effektivste Weg, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Nur so bekommt man ein Gefühl dafür, welche Zahlungsverpflichtungen man hat. Man merkt wo die Engpässe liegen und wieviel Geld man im Monat zur Verfügung hat. Sobald man alle Einnahmen aufgelistet hat, zieht man zunächst die fixen Kosten und Ausgaben wie Miete, Strom, Ratenzahlungen etc. ab. Was ist das Resultat? bleibt noch Geld übrig oder kann man nicht mehr die festen Ausgaben bezahlen? An diesem Punkt realisiert sich das Ausmaß der Schulden. Um ein genaueres Gefühl für Zahlen zu bekommen, sollte man neben den monatlichen Ausgaben alle Schulden zusammen addieren, um zu erfahren in welcher Höhe die Gesamtschulden anzusetzen sind!

2. Tipp: Ausgaben senken und Einnahmen erhöhen
Einfacher gesagt als getan - und doch ist es ein Anfang. Zunächst stellt sich die Frage, ob man seine Einnahmen überhaupt erhöhen kann! Ein Nebenjob oder staatliche Hilfe sind in diesem Fall mögliche Einnahmequellen. Auf der anderen Seite gilt es die Ausgaben maximal zu reduzieren. Teure Handyverträge, unnötige Versicherungen und Abonnements werden gekündigt. Dinge und Sachen die man nicht braucht kann man verkaufen. Feste Raten können gesenkt werden - einfach mit dem Gläubiger Kontakt aufnehmen und um eine Reduzierung bitten. Diese Dinge brauchen Zeit und Geduld - doch das sind die besten Formen, um allein das Problem in den Griff zu bekommen.

3. Tipp: Kredite prüfen
Auch wenn Schulden vorhanden sind - das Leben geht weiter. Es ist jedoch empfehlenswert neue Kreditaufnahmen und Ratenkäufe zu vermeiden. Ein Kredit als Lösung der Probleme hilft nicht, denn die monatlichen Ausgaben steigen nur und man kann mit dem Geld selten alle Schulden tilgen. Sollte eine Umschuldung in Betracht gezogen werden, müssen alle Konditionen genau geprüft werden - nur wenn man alle Kredite und Kreditkarten auf einen Schlag ablösen kann und die monatliche Rate Einsparungen bringt, ist diese Option zu erwägen. Viele nutzen bei ihrer Hausbank den Dispositionskredit, ohne zu wissen, dass es sich um eine sehr teure Kreditform handelt. Dieser Kredit ist keine Hilfe und sollte nach Möglichkeit als erstes getilgt werden.

4. Tipp: Unterlagen 
Unterlagen sind das A und O, damit man immer auf den laufenden ist! Auch wenn es schwer fällt - alle Briefe müssen geöffnet werden. So behält man immer einen Überblick. Am besten mehrere Ordner anlegen und alle Unterlagen ordentlich ab heften. Auf diese Weise hat man nicht nur alles schnell zur Hand, sondern man ist schnell vorbereitet, falls man eine Beratung wahrnehmen möchte.

5. Tipp: Signale beachten und Handeln
Wenn man merkt, dass man die Probleme nicht alleine in den Griff bekommt, dann braucht man Hilfe. Für diesen Fall gibt es verschiedene Signale und Anzeichen. Inkassozahlungen, Gerichtsvollzieher und eidesstattliche Versicherungen bedeuten Alarmstufe Rot! In diesem Fall am besten nichts unterschreiben, sondern sofort professionelle Hilfe suchen. Öffentliche Stellen, kommerzielle Schuldenhelfer und Anwälte können in diesem Fall helfen das Ruder umzureißen. Ohne Hilfe steuert man in dieser Situation schnell auf eine Privatinsolvenz zu. Daher ist es wichtig sofort zu handeln, wenn man merkt, dass man beim Schuldenmanagement versagt hat! 


 

Donnerstag, 18. April 2013

Neuregelung der Privatinsolvenz

Vor einiger Zeit hat das Bundeskabinett eine Neuregelung der Privatinsolvenz beschlossen. Die Idee einer Neuregelung ist durchaus angebracht, wenn man sich mit den Schwachpunkten des deutschen Insolvenzverfahrens auseinandersetzt. Vor allem im Vergleich zum Insolvenzverfahren in Großbritannien und anderen europäischen Ländern steht unser System eher schlecht da. Die Dauer des Verfahrens ist ein der Hauptkritikpunkt. Während Schuldner in anderen Ländern schon nach einigen Jahren schuldenfrei sind und einen Neuanfang wagen können, dauert es in Deutschland 6 Jahre bis die Insolvenz durch ist. Danach dauert es nochmal drei Jahre bis alle negativen Einträge aus der Schufa gelöscht sind und erst dann kann von einem Neuanfang die Rede sein.

Die Neuregelung würde die Wohlverhaltensperiode auf drei Jahre verkürzen. Der Reformentwurf sieht für die kürzere Dauer jedoch eine Auflage vor - eine Verkürzung ist nur möglich, wenn der Schuldner es schafft 25 Prozent seiner Schulden und die Verfahrenskosten in den drei Jahren zurück zu zahlen. Wer sich mit dem Thema Schulden auseinandergesetzt hat wird schnell feststellen, dass dieser Entwurf ziemlich unrealistisch ist. Die meisten Schuldner haben abgesehen vom Pfändungsfreibetrag sehr wenig Geld übrig, welches an die Gläubiger geht. Es sind immer noch vorwiegend Arbeitslose oder Menschen mit geringem Einkommen von der Privatinsolvenz betroffen. Daher wäre eine solche Regelung für die Mehrzahl der Schuldner komplett sinnlos, denn nur ein sehr kleiner Teil kann diese Auflage erfüllen. Wegen diesen Tatsachen wurde die neue Regelung in der Presse auch schnell als "Luxusinsolvenz" betitelt.

Viel realistischer ist dagegen der Ausblick auf eine Restschuldbefreiung nach 5 Jahren, wenn in der zwischenzeit alle Verfahrenskosten beglichen worden sind. Darüber hinaus gibt es noch weitere positive Aspekte bei der Neuregelung. So soll die Eröffnung des Insolvenzverfahrens per se erleichtert werden. Bisher musste ein außergerichtlicher Vergleich mit den Gläubigern unternommen werden, auch wenn der Schuldner den Gläubigern nichts anzubieten hatte. Dieses Vorgehen soll durch ein Planverfahren ersetzt werden. Der Schuldner geht direkt in das Insolvenzverfahren und erst dannach wird eine Rückzahlungsquote mit den Gläubigern ausgehandelt.

Wie man sieht, ist die Neuregelung noch nicht ganz ausgereift. Hinzu kommt auch noch die Befürchtung der Gläubiger, dass ein vereinfachtes Insolvenzverfahren die Abschreckfunktion verlieren würde. Es ist davon auszugehen, dass die Reform nicht wie geplant 2013 in Kraft treten wird.

Dienstag, 12. März 2013

Privatinsolvenz: Vor- und Nachteile

Jede Angelegenheit hat zwei Seiten - in der Regel eine gute und eine schlechte Seite. Die Privatinsolvenz ist eine sehr ernste Angelegenheit und auch hier gibt es sowohl Vorteil, als auch Nachteile. Bevor man sich zu diesem Schritt entschließt, sollte man die folgenden Argumente auf sich wirken lassen. Nicht immer, ist eine Privatinsolvenz die Lösung für Überschuldung. Umgekehrt kann man aber auch sagen, dass in vielen Stadien der Überschuldung die Privatinsolvenz eine Rettung sein kann.

Beginnen wir mit den Nachteilen der Privatinsolvenz:
  • Anonymität - der Lohn wird gepfändet und somit weiß jeder Arbeitgeber über Ihre Situation bescheid
  • Einkommen - das Einkommen wird gepfändet und man hat nur einen begrenzten Betrag übrig, mit dem man die 6 Jahre der Wohlverhaltensperiode auskommen muss
  • Bonität - bestehende Kredite werden eventuell gekündigt, die Aufnahme neuer Kredite ist tabu, es ist nicht erlaubt neue Verträge abzuschließen, neue Ratenkäufe und Handyverträge sind während der ganzen Zeit nicht möglich
  •  Rechenschaftspflicht - während der ganzen Zeit der Privatinsolvenz ist man dem Treuhänder gegenüber Rechenschaftspflichtig, alle Änderungen und Abläufe müssen gemeldet werden
  •   Schufa - durch die Privatinsolvenz entsteht ein negativer Eintrag in der Schufa, Schufaeinträge werden 3 Jahre nachdem sie erledigt sind gelöscht, die Insolvenz ist daher auch nach der Restschuldbefreiung sichtbar und belastet die Bonität
  •  Vermögen - alles, was an pfändbaren Vermögen, Möbel, Auto usw. vorhanden ist, wird verkauft und veräußert, um die Schulden zu tilgen
  •  Zeitaufwand - bis zum Beginn des Insolvenzverfahrens vergehen in der Regel etwa 6 Monate, der gesamte Prozess beläuft sich bei weitem nicht nur auf die 6 Jahre der Wohlverhaltensperiode, wenn man den kompletten bürokratischen Aufwand mitrechnet
Zu den Vorteilen der Privatinsolvenz gehören folgende Punkte:

  • Restschuldbefreiung - der beste und wichtigste Aspekt an der Privatinsolvenz, nach 6 Jahren der Wohlverhaltensperiode wird die Restschuldbefreiung erteilt und man ist auf einen Schlag alle seine Schulden los   
  • Ausweg aus dem Teufelskreis - man muss keine Schulden im zweistelligen Bereich haben, um die Privatinsolvenz zu beantragen, wenn man durch die Überschuldung so viel bezahlt, dass man sich kein Essen leisten kann, dann lohnt sich die Privatinsolvenz auch, so kann man über eine Pfändungsfreien Betrag verfügen, der vor den Gläubigern sicher ist
  • Pfändungsschutz - das Einkommen kann erst ab einer bestimmten Höhe gepfändet werden, die einzelnen Werte kann man so genannten  Pfändungstabellen entnehmen, so ist gewährleistet, dass man genug Geld zum Leben übrig hat

Privatinsolvenz im Überblick

Die Privatinsolvenz ist ein Begriff, den viele Menschen kennen, jedoch wissen die meisten Menschen nicht, was dieser Begriff wirklich bedeutet. Nicht umsonst wollen viele Menschen, die überschuldet sind, die Privatinsolvenz vermeiden. Die Privatinsolvenz an sich ist ein sehr schwieriger und langwieriger Prozess. Um die ersehnte Restschuldbefreiung zu erlangen müssen viele Hürden genommen werden.

Zunächst muss ein Außergerichtlicher Einigungsversuch unternommen werden. Hierfür muss man eine Forderungsaufstellung für alle Gläubiger machen. Mit Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle muss man dann einen Schuldenbereinigungsplan aufstellen. Wird dieser von mindestens einem der Gläubiger abgelehnt, gilt der Versuch als gescheitert. Für das weitere Vorgehen muss man sich bei einer geeigneten Stelle oder einer geeigneten Person ( Schuldnerberatungsstelle, Anwalt, Notar, etc.) eine Bescheinigung über das Scheitern des Verfahrens ausstellen lassen.

Die nächste Instanz ist das Insolvenzgericht. Hier werden alle persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse offen gelegt. Mit einem Antrag wird die Privatinsolvenz beantragt. Des Weiteren müssen die Bescheinigung über die gescheiterte Außergerichtliche Einigung und der Schuldenbereinigungsplan vorgelegt werden. Der letzte Schritt ist der Antrag auf Rechtschuldbefreiung.

Der Schuldenbereinigungsplan wird vom Gericht geprüft. Wenn dieser Plan von dem Gericht als umsetzbar betrachtet wird, wird er nochmal allen Gläubigern unterbreitet. Es müssen mindestens die Hälfte der Gläubiger, gemessen an der Schuldensumme, dem Plan zustimmen. Ist dies nicht der Fall, ist der gerichtliche Einigungsversuch auch gescheitert.

Im nächsten Schritt wird das Verbraucherinsolvenzverfahren eröffnet. Das pfändbare Einkommen des Schuldners wird von einem Treuhänder verwaltet. Der pfändbare Teil wird verwendet um die Verfahrenskosten und die Gläubiger zu bezahlen.

Die Wohlverhaltensperiode dauert 6 Jahre. Wenn man sich in dieser Zeit nichts zu Schulden kommen lässt - im wahrsten Sinne des Wortes - dann wird nach diesem Zeitraum die Restschuldbefeiung erteilt. Das bedeutet, dass alle übrigen Schulden dem Schuldner erlassen werden und der Mensch als Schuldenfrei gilt.


Montag, 4. März 2013

Umschuldung - Fluch oder Segen?

Unser Leben besteht aus Einnahmen und Ausgaben. Wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen entstehen Schulden. Viele Menschen kommen in den Schuldensog, wenn sie die Raten für Ihre Kredite und Anschaffungen nicht mehr bezahlen können. Verschiedene Umfragen zeigen, dass Banken zu den häufigsten Gläubigern gehören. Da liegt das Prinzip nahe diese Gläubiger mit den eigenen Waffen zu schlagen bzw. zu überbrücken. Die Rede ist von Umschuldungen. Die Alltagspraxis zeigt, dass die meisten Menschen, wenn sie in Zahlungsschwierigkeiten geraten erst einmal versuchen einen neuen Kredit aufzunehmen. Hier liegt die Annahme vor, dass man die Probleme mit den neuen Kredit in den Griff bekommt.

Natürlich bringt es nichts wenn man 10.000 Euro als Kredit aufnimmt und dabei 40.000 Euro an Schulden hat. Daher kommen nur so genannte Umschuldungen als Kredit in Frage. Bei einer Umschuldung werden alle bestehenden Kredit und meistens auch die Kreditkarten von einem großen neuen Kredit abgelöst. Für viele Menschen ist das die Endstation, bevor sie sich auf eine Schuldenregulierung einlassen. Doch welche Voraussetzungen muss eine solche Umschuldung erfüllen und lohnt es sich überhaupt diesen Schritt zu wagen, wenn man die bestehenden Kredite nicht mehr bedienen kann?

Der Schlüssel zum Ziel ist die Kreditrate. Man sollte also zusammenrechnen wieviel Geld jeden Monat für alle Kredite und Kreditkarten benötigt wird. Dann sollte man bei der Hausbank oder online eine Anfrage über die Gesamtsumme, die zur Umschuldung nötig ist machen. Bei einem Vergleichsportal kann man verschiedene Kreditangebote vergleichen, um zu sehen welche Optionen und Konditionen zur Auswahl stehen.

Wichtig: Der Umschuldungskredit darf nur die bestehenden Kreditlasten abdecken - Sie dürfen kein neues Bargeld aufnehmen. Die Kreditrate für den neuen Kredit muss deutlich geringer sein, als die Raten für die bestehenden Kredite zusammengenommen!

Nur unter diesen Voraussetzungen kann eine Umschuldung Sinn machen. Das Geld, welches man jeden Monat spart, muss dafür verwendet werden die Schulden wieder abzubauen.

Achtung ist geboten bei unseriösen Kreditangeboten. Wenn die Konditionen wie Rate oder Laufzeit ungünstig sind, oder man irgendwelche Gebühren vorab bezahlen muss, dann unbedingt die Finger von dem Kreditangebot lassen!

Wenn keine Umschuldung machbar ist, dann ist es ein Anzeichen dafür, dass man sich überschuldet hat. In diesem Fall sollte man sofort aufhören Kredite aufzunehmen oder Ratenkäufe zu tätig. Ein gescheiterter Umschuldungsversuch sollte als Zeichen gesehen werden - mit Krediten ist das Problem nicht mehr zu lösen. Hier bedarf es einer kompetenten Beratung und einer Vergleichsführung mit Ihren Gläubigern.

Null-Prozent Finanzierungen als Schuldenfalle


Jeder hat es schon mal gehört oder gelesen- fast jedes großes Warenhaus und viele Autohersteller locken Kunden mit so genannten Null-Prozent Finanzierungen.
Doch diese Thematik ist nicht so vielversprechend, wie man denkt und kann sehr schnell zu einer Schuldenfalle werden. Ein Beispiel wäre der Kauf von einem Kühlschrank. Wer denkt, dass bei der Null Prozent Finanzierung der Name Programm ist, wird schnell enttäuscht. Meistens sind bei solchen Finanzierungen versteckte Kosten inklusive. Oder der Kunde bekommt einen Ratenkredit mit einer extrem langen Laufzeit. Sondertilgungen und vorzeitige Ablösungen kosten meistens extra. Daher lohnt es sich immer einen zweiten Blick auf solche Angebote zu werfen und sich nicht zu einfach locken zu lassen. Ein Preisvergleich bringt oft zutage, dass die Waren woanders günstiger sind. In vielen Fällen sind die Null Prozent auch nur zeitlich begrenzt und nach einer Laufzeit von 3 bis Monaten fallen dann regulär Zinsen an.
Man muss sich immer vor Augen führen, dass es sich bei diesen Angeboten einfach nur um einen Ratenkredit bei einer Bank handelt. Die Konditionen sind in diesem Fall für den Kreditnehmer sehr undurchsichtig, da er sich im Geschäft befindet und nicht kompetent von einem Verkäufer beraten werden kann. Zudem reicht schon alleine eine Anfrage über eine solche Finanzierung für einen Schufaeintag aus.
Das Ergebnis im Alltag ist sehr ernüchternd, denn solche Angebote locken zu unbedachten Käufen. Oft leistet man sich Sachen über die eigenen Verhältnisse hinaus. Wer etwas in Bar oder von dem eigenen Konto kauft, merkt wie viel Geld noch übrig bleibt. Mit Finanzierungen kann man sich schnell verzetteln und man wird erst nach einigen Monaten merken, dass die neuen Kredite ein langfristiges Loch in das Haushaltskonto reißen. Dabei sind solche Finanzierungen Ratenkredite, die in der Schufa vermerkt werden. Ergo wirken diese sich auf die Kreditwürdigkeit aus – und zwar meistens im negativen Sinne! Solche impulsiv getätigten Käufe können dann recht schnell zu Zahlungsschwierigkeiten und negativen Einträgen führen. Daher sollte man sich solche Angebote sehr genau überlegen und im Zweifelsfall lieber darauf verzichten.

Schulden in deutschen Haushalten

In Deutschland sind knapp 7 Millionen Menschen überschuldet. Laut dem aktuellen Schuldenatlas der Creditreform hat jeder 10 Bürger mit Schulden zu kämpfen. Ausgehend von diesen Zahlen kann man davon ausgehen, dass die Zahl der tatsächlich betroffenen Menschen noch viel höher ist. Diese Zahlen zeigen auch, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema Schulden auseinanderzusetzen.

Trotz einer umfassenden Menge an Informationen online und offline sowie vielen Möglichkeiten der kostenlosen und gewerblichen Schuldnerberatungen scheinen viele Menschen immer noch nicht das Bewusstsein für diese Problematik zu haben. Zwar können Sendungen mit Schulden im Fernsehen hohe Quoten verzeichnen, doch angesichts der Zahlen im Schuldenatlas hat sich an der Problematik nicht viel verändert.

Wenn man die Zahlen der vergangenen Jahre vergleicht, dann springt ins Auge, dass die Gesamtanzahl der Menschen die sich überschulden immer bei der 7 Millionen Grenze bleibt. Es sind mal mehr und mal weniger Schuldner, doch das Volumen bleibt von Jahr zu Jahr ähnlich. Was sich verändert sind die Betroffenen Personengruppen und die Ursachen für die Überschuldung.

Während früher meistens Männer von der Schuldenproblematik betroffen waren, haben immer mehr Frauen in den letzten Jahren aufgeholt. Die Gründe dafür liegen oft darin, dass Frauen oft für den Mindestlohn arbeiten und aufgrund ihrer Kinder nur in Teilzeit arbeiten können. Alleinerziehende Frauen sind daher besonders stark gefährdet sich zu überschulden. Auch Altersarmut bleibt nach wie vor aktuell. Viele Menschen haben nicht genug Rücklagen und leben im Alter von einer kleinen Rente. Auf der anderen Seite springt auch die Zahl der Jugendlichen, die sich verschulden ins Auge. Wie es scheint, fehlt jungen Menschen oft das Bewusstsein für Einnahmen und Ausgaben. Das Resultat sind Schulden bis zu 10.000 Euro noch vor dem 20 Lebensjahr.

Die Ursachen für Schulden sind an und für sich immer gleich, jedoch verschiebt sich das Gleichgewicht innerhalb dieser Ursachen immer hin und her. Die Arbeitslosigkeit bleibt für viele der Hauptgrund für die Überschuldung. Der Verlust des Einkommens führt dazu, dass man die Raten und die Ausgaben nicht mehr tragen kann. Wenn man in dieser Situation kein Geld angespart hat, ist die Überschuldung schnell Realität. Interessant ist jedoch, dass laut Schuldenatlas 2012 die Arbeitslosigkeit nicht mehr so oft die Ursache für Schulden war, wie noch vor einigen Jahren. Auch Schulden aufgrund von gescheiterter Selbständigkeit haben sich reduziert. Der Grund dafür ist die aktuelle Konjunkturlage. Es stellt sich jedoch die Frage, warum immer noch so viele Menschen mit Schulden zu kämpfen haben, wenn die Konjunktur relativ stabil war in den letzten Jahren?

Der Grund hierfür liegt in den anderen Ursachen, die Menschen in eine Überschuldung treiben. Oft sind es private Schicksalsschläge wie Krankheit, Tod oder Scheidung, die für viele Menschen eine sehr schwierige finanzielle und seelische Situation schaffen und damit die Ausgangslage für Schulden. Nach wie vor bleibt aber auch der falsche private Konsum und das Leben über die eigenen Verhältnisse hinaus einer der Hauptgründe für die Schuldenproblematik.

Es spielt keine Rolle ob man verschuldet oder unverschuldet in den Schuldensog gerät, wichtig ist die Auseinandersetzung mit dieser Problematik. Dieser Blog soll helfen die verschiedenen Aspekte rund um das Thema Schulden zu beleuchten, sowie mögliche Auslöser und Ursachen im eigenen Verhalten und Umfeld frühzeitig zu erkennen.