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Donnerstag, 30. Januar 2014

Krankenkasse als Schuldenfalle

Unter allen monatlichen Verpflichtungen ist die Krankenkasse oftmals die größte Schuldenfalle von allen. Der Grund ist einfach - in Deutschland besteht Versicherungspflicht. Im Klartext bedeutet das: man muss versichert sein, also muss man jeden Monat seine Beiträge bezahlen - eine Kündigung ist nicht möglich. Gerät man in Zahlungsschwierigkeiten und kommt den Beitragszahlungen nicht nach, dann wird es schnell ziemlich teuer. Die Krankenkassen sind unter den ersten wenn es um Mahnungen und Säumniszuschläge geht und die Schulden steigen schnell ins unermessliche. Besonders hart trifft es Selbständige, die oft privat Krankenversichert sind und jeden Monat hohe Beiträge zahlen müssen. Eine weitere Risikogruppe sind Frauen im Scheidungsfall. Waren sie vorher beim Ehemann mitversichert, so müssen sie sich nach der Scheidung um eine Versicherung kümmern - dabei verfügen sie oft nicht über das nötige Einkommen, um die Zahlungen zu stemmen. Die gleiche Problematik betrifft auch Studenten oder junge Erwachsene, die plötzlich nicht mehr bei ihren Eltern Familienversichert sind aber noch nicht über ein Einkommen verfügen, um sich ausreichend selber zu versichern.

Chance verpasst?

Das Gesetz zur Beseitigung sozialer Überforderung bei Beitragsschulden in der Krankenversicherung war DIE Lösung für Schulden bei Krankenkassen! Bis Ende 2013 konnten sich alle Versicherungsnehmer, die mehr als drei Jahre ihre Beiträge nicht bezahlt haben oder ihrer Versicherungspflicht nicht nachgekommen sind wieder bei ihrer Krankenkasse melden und bekamen kompletten Schuldenerlass! Privat versicherte können sich durch das Gesetz immerhin den Prämienzuschlag sparen. Doch diese Chance gehört der Vergangenheit. Wer davon keinen Gebrauch gemacht hat - bleibt weiter auf seinen Schulden sitzen.

Mit Beginn des Jahres 2014 werden Nachzahlungen wieder fällig, doch es gibt trotzdem ein paar positive Änderungen. Wer Zahlungsschwierigkeiten hat sollte den Kontakt zur Krankenkasse suchen. Oft kann man so Ermäßigungen des Sonderzuschlags aushandeln und in einigen Fällen wird dieser sogar erlassen. Auf jeden Fall sollte man wissen, dass der Säumniszuschlag für nicht gezahlte Beiträge von 5 Prozent auf 1 Prozent gesenkt wird. Diese Ermäßigung ist auch rückwirkend und kann Schuldnern viele hundert Euros sparen! Wer die Beitragsrückzahlungen nicht auf einmal stemmen kann, sollte mit der Krankenkasse eine Rückzahlung in Raten vereinbaren. Bei Privaten Krankenversicherungen wechselt man in den Notfalltarif bis man alle Beiträge zurück gezahlt hat.


Montag, 20. Januar 2014

Schuldenfalle Urlaub

Das neue Jahr hat begonnen und die ersten Anbieter locken bereits mit Frühbucherrabatten. Während  die eine Hälfte bereits mehrere Monate im Voraus den Urlaub bucht, um genau zu planen - entscheidet sich die andere Hälfte in letzter Minute und hofft auf Schnäppchen. Dabei ist der Jahresurlaub für jede Familie eine große finanzielle Last und unter bestimmten Umständen kann der Urlaub auch zu Schulden führen. Damit das nicht passiert, gibt es einfache Regeln auf die man achten muss.

1. Urlaubskredite

Die scheinbar einfachste Lösung für einen super Urlaub ist der Urlaubskredit. Es klingt einfach - man nimmt einen Kredit auf, bucht den Urlaub und dann hat man ein Jahr lang Zeit das Geld zurückzuzahlen bis zum nächsten großen Urlaub. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn der Urlaubskredit fällt meist höher aus als die Reise selbst kostet, da Kredite in der Regel ab 3000 Euro aufwärts gewährt werden. Bei einer Laufzeit von einem Jahr sind zwar die Kosten und Zinsen unter 100 Euro, doch die monatliche Rate ist relativ hoch und schränkt das Budget im Haushalt sehr ein. Man muss den Rest des Jahres sehr aufpassen, um nicht in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten und Geld für Spontankäufe gibt es auch nicht mehr. Natürlich kann man die Laufzeit verlängern auf zwei oder mehr Jahre - dann wird die Rate tragbar, doch die Kosten und Zinsen steigen. Somit wird der Gesamtpreis für den Urlaub viel teuerer. Der nächste Urlaub ist nach einem Jahr fällig und man hat den vergangenen aber immer noch nicht abbezahlt. Da man Raten bezahlt, kann man kein Geld zur Seite legen und der neue Urlaub kann wieder nur durch einen Kredit finanziert werden. Die Kreditsumme wird aufgestockt oder ein weiterer Kredit wird aufgenommen - somit wird aus einem Urlaub eine langjährige finanzielle Verpflichtung mit der Tendenz Schuldenfalle.

2. Urlaub auf Dispo oder Kreditkarte

Der Urlaub steht an, doch man hat nicht genug Bargeld oder Kontoguthaben angespart, um die langersehnte Reise zu bezahlen. Da trifft es sich gut, wenn man einen Dispositionsrahmen zur Verfügung hat oder man kauft die Reise schnell mit der Kreditkarte, die man sonst nicht nutzt. Auch wenn das eine schnelle Lösung ist, so ist es eine sehr ungünstige Art den Urlaub zu finanzieren. Natürlich geht man davon aus, dass man das Geld nach dem Urlaub wieder zurückzahlt. Doch so legitim dieser Gedanke ist - man gibt im Urlaub noch mehr Geld aus und es dauert mehrere Monate bis man den Dispo oder die Kreditkarte wieder begleichen kann. In dieser Zeit zahlt man horrende Zinsen von bis zu 18 Prozent. Es ist eine Tatsache, dass Kreditkarten und vor allem Dispositionskredite viel teuerer sind als gewöhnliche Konsumentenkredite. Die Annehmlichkeit sich das Urlaubsgeld auf die schnelle vorstrecken zu lassen kann schnell sehr teuer werden und man bezahlt 20 bis 30 Prozent mehr für den Urlaub!

 3. Kreditkarte statt Bargeld im Urlaub benutzen

Das Umtauschen von Euro in Landeswährung ist oft ein notwendiges Übel im Urlaub. Da zückt man schnell beim bezahlen die Kreditkarte, um diesen Zwischenschritt zu sparen. Doch auch wenn der Umtausch nicht nötig ist, wird die Kreditkarte gerne im Urlaub eingesetzt. Man möchte sich was gönnen und man schaut in dieser Zeit nicht aufs Geld. Mit der Kreditkarte verliert man allerdings schnell den Überblick über die Summen die man ausgibt. Nach dem Urlaub kommt die schlimme Überraschung zusammen mit der Kreditkartenabrechnung. Es dauert dann Monate die Kreditkarte wieder abzustottern. Noch schlimmer ist die Sachlage, wenn die komplette Summe der Abrechnung nach einem Monat vom Konto abgebucht wird - so gerät man direkt in Zahlungsschwierigkeiten und man ist nicht in der Lage anderen monatlichen Zahlungsverpflichtungen rechtzeitig nachzukommen. Auch hier schnappt die Schuldenfalle zu.

Auf Nummer sicher geht man, wenn man sich das Geld für den Urlaub spart, statt Urlaub auf Kredit oder auf Pump zu machen. In den Urlaub sollte man eine bestimmte Summe an Bargeld mitnehmen, die man auch ausgeben kann. So behält man immer im Auge wieviel Geld noch übrig ist und wieviel man bereits ausgegeben hat. Damit haben Schulden schlechte Karten!

Dienstag, 7. Januar 2014

Mahnungen - was ist zu tun?

Mahnungen sind der erste Schritt im Schuldenkreislauf. Eine Mahnung bedeutet in erster Linie, dass man seinen Zahlungsverpflichtungen nicht (rechtzeitig) nachgekommen ist. Das richtige Vorgehen ist natürlich die Mahnung zu bezahlen und die Angelegenheit ist aus der Welt. Selbstverständlich bedeutet eine Mahnung nicht gleich, dass man Schulden hat. Hier und da kriegt jeder eine Mahnung - das hat oft sogar nicht einmal mit mangelnder Liquidität zu tun, sondern mit Vergesslichkeit oder Stress. Solange man die Mahnung ohne Zahlungsschwierigkeiten begleichen kann ist alles in Ordnung. Doch man sollte Mahnungen auf keinen Fall achtlos betrachten, denn eine Mahnung ist immer auch eine Warnung! Vor allem wenn die Mahnung monatliche Zahlungsverpflichtungen betrifft, die vom Girokonto beglichen werden, ist sie ein ernst zu nehmender Hinweis - mit dem Konto stimmt etwas nicht, denn das Geld reicht nicht aus. Wenn Sie gerade aus dem Urlaub kommen und beim Shopping zugeschlagen haben ist der Engpass auf dem Konto zu erklären und kein Dauerzustand - ist dies jedoch nicht der Fall, dann kommen Sie nicht ganz mit Ihrem Einkommen aus und das kann schnell zu Schulden führen.

Nach der ersten Mahnung folgt die zweite und wenn man diese nicht bezahlt, dann geht es ziemlich schnell in Richtung Inkasso, Anwalt, Mahngebühren, Zinsen oder Kündigung. Daher sollte die erste Mahnung nicht beiseite geschoben werden - man muss handeln - lieber auf etwas verzichten aber die Mahnung sofort begleichen! Häufen sich Mahnungen, dann macht man Gläubiger negativ auf sich aufmerksam. Im Extremfall greifen diese dann schneller zu härteren Maßnahmen. Wenn man nicht bezahlen kann - trotzdem handeln! Einfach Kontakt mit dem Gläubiger aufnehmen und versuchen die Situation zu erklären. Eventuell kann man eine Ratenzahlung oder einen Aufschub aushandeln. Für den Gläubiger ist es wichtig, dass man sich meldet - nur so sieht er, dass der Wille zum Bezahlen vorhanden ist.

Wer mit vielen Mahnungen auf einmal zu tun hat braucht eine konkrete Vorgehensweise. Das wichtigste ist erstmal Ordnung und Überblick. Daher als erstes die Mahnungen nach Daten und/oder Summen sortieren. Kleinere Beträge wenn möglich sofort bezahlen, um die Anzahl zu reduzieren. Bei den übrigen Mahnungen gilt wieder handeln! Der Kontakt zu den einzelnen Gläubigern muss hergesellt werden, um die Flut von Mahnungen zu stoppen. Danach muss man festlegen wie und in welcher Reihenfolge man die einzelnen Mahnungen bezahlen will und kann. Im schlimmsten Fall immer daran denken, dass es auch Hilfe gibt - einfach bei der Schuldnerberatung anrufen oder Freunde und Familie konsultieren.

Montag, 6. Januar 2014

Schuldenregulierung oder Insolvenz - Teil 1

Schulden entstehen mit der Zeit und auch das Bewusstsein für Schulden kommt nicht sofort. Die meisten Schuldner nehmen sich zu viel Zeit bis sie begreifen, dass sie verschuldet sind. Die meisten Menschen glauben lange ihre finanziellen Probleme schon irgendwie regeln zu können. Irgendwann nehmen die Schulden jedoch die Überhand und man muss sich eingestehen, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Wer an diesem Zeitpunkt angelangt ist, stellt sich oft die Frage welcher Weg der Bessere ist - Schuldenregulierung oder Insolvenz? Natürlich kann man diese Entscheidung nicht verallgemeinern - es kommt immer auf die Situation an und man sollte sich immer zu der eigenen Sachlage beraten lassen. Die wichtigsten Aspekte dieser beiden Ansätze sollen jedoch eine Hilfestellung geben, um in dieser schwierigen Situation die richtige Lösung zu finden.

Schuldenregulierung
Die Schuldenregulierung ist eine außergerichtliche Vergleichsform zwischen dem Schuldner und den Gläubigern. Dabei geht es darum eine Lösung zu finden mit der alle Seiten einverstanden sind. Der erste Schritt besteht darin, den Gläubigern mitzuteilen, dass man zahlungsunfähig ist bzw. nicht in der Lage ist die monatliche Rate oder den Schuldenbetrag zurückzuzahlen. Eine solche Erklärung ist dahingehend wichtig, als dass sie verhindert, dass die Gläubiger weitere Kosten wie Zinsen oder Inkassogebühren verlangen. Nach dieser Mitteilung muss man den Gläubigern einen Plan darüber vorlegen, wie man die Schulden zurückzahlen wird und in welcher Höhe man überhaupt die Schulden bezahlen kann.

Natürlich werden nicht alle Gläubiger sofort den Vorschlägen des Schuldners akzeptieren - die meisten werden auf Ihren Forderungen bestehen. Das wichtigste Argument in diesem Fall ist die drohende Insolvenz - im Fall einer Insolvenz können die Gläubiger nur mit dem Pfändbaren Betrag des Einkommens welches der Schuldner hat rechnen und dieser ist meistens sehr viel niedriger als das, was der Schuldner innerhalb der Schuldenregulierung zurückzahlen kann.
Natürlich ist es schwierig selbst mit den Gläubigern zu verhandeln. Daher ist es ratsam sich für eine Schuldenregulierung Hilfe zu suchen. Es gibt viele öffentliche Schuldnerberatungsstellen, Insolvenzanwälte und auch spezialisierte Schuldenhelfer. Während öffentliche Stellen kostenlos sind, fallen für die anderen Hilfsformen Gebühren an, dafür hat man dann aber selber nichts mehr mit den Gläubigern zu tun.

Eine professionelle Hilfe - egal ob öffentlich oder nicht - ist auf jeden Fall ratsam, da Gläubiger mit Profis immer anders umgehen als mit Schuldnern. Oft kann man mit professioneller Hilfe die Schulden beträchtlich reduzieren. Die Voraussetzung für eine Schuldenregulierung ist natürlich das Vorhandensein eines gewissen Einkommens um die Schulden zu tilgen. Der Vorteil ist die Aussicht innerhalb einiger Jahre die Schulden los zu werden. Im Vergleich zur Insolvenz muss man nicht sechs Jahre warten - man hält sich an die vereinbarten Zahlungen und solbald ein Gläubiger ausbezahlt ist kann man alle mit diesen Gläubiger verbundenen negativen Einträge nach spätestens zwei Jahren löschen lassen.

Wer die Disziplin hat, um seine Ausgaben einzuschränken und keine neuen Schulden zu machen - wenigstens für einige Jahre  - der sollte eine Schuldenregulierung einer Insolvenz vorziehen. Wenn ein Schuldner über ein relativ gutes Einkommen verfügt, sollte eine Schuldenregulierung immer die erste Wahl sein, da im Falle einer Insolvenz ein großer Betrag den Gläubigern zufallen würde und der Schuldner seine finanzielle Unabhängigkeit für einen langen Zeitraum verliert. Tendenziell gilt je höher das Einkommen ist und wenn man über Immobilien oder Vermögenswerte verfügt, dann sollte eine Insolvenz mit allen Mitteln vermieden werden. Im schlechtesten Fall geht eine gescheiterte Schuldenregulierung so oder so bei Bedarf in eine Insolvenz über.