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Donnerstag, 3. April 2014

Fakten zum Überschuldungsreport 2013

Ende 2013 wurde der Überschuldungsreport 2013 vom Institut für Finanzdienstleistungen e.V. mit Unterstützung von Deutschland im Plus – Die Stiftung für private Überschuldungsprävention veröffentlicht. Der Report erstreckt sich über 128 Seiten und liefert viele interessante Fakten zum Thema Schulden. Einige davon eignen sich sehr gut, um Schulden zu vermeiden oder als erklärende Elemente der Schuldenproblematik. Hier werden die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Report zusammengefasst.

Die durchschnittliche Schuldensumme liegt bei 34.932,-Euro

Somit wissen wir, dass der durchschnittliche Schuldner knapp 35.000 Euro braucht, um wieder Schuldenfrei zu werden. Die Summe ist natürlich relativ - für einige Schulden ist es sehr viel Geld, während andere glauben eine solche Summe ließe sich in den Griff kriegen. Tatsache ist, dass diese Summe die Schuldner nach Hilfe suchen lässt. Bei der Schwelle von 35.000 Euro wendet sich der Schuldner an eine Schuldnerberatung. Somit ist diese Summe nicht zu unterschätzen - denn hier geraten die meisten in ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten. Doch das bedeutet auch, dass die Schuldensumme irgendwann einmal viel geringer war und genau hier hätte man schon Hilfe gebraucht.

Wer eine Schuldnerberatung aufsucht, hat meistens schon Inkassobriefe, Vollstreckungsbescheide und den Gerichtsvollzieher zu Gesicht bekommen. Auf jeden Fall beinhaltet diese Summe bereits Mahnkosten, Verzugszinsen und Inkassogebühren - alles unnötige Kosten, die man sich sparen kann, wenn man sich rechtzeitig Hilfe von Profis holt!

Knapp die Hälfte der Schuldensumme sind Kreditschulden

Diese Tatsache ist keine große Überraschung und doch zeigt sie, wie viel Gewicht Kredite beim Zustandekommen von Schulden haben. Ausgehend von der Summe der Schulden, belaufen sich die Kredite auf knapp 16.000 Euro. Bei einer Laufzeit von 5 Jahren sind das gerade mal etwas mehr als 200 Euro im Monat. Doch auch diese Summe kann dazu führen, dass Schulden entstehen. Es bedarf also keiner Kredite von zwanzig, dreißig oder fünfzig Tausend Euro, um in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten. Die meisten Kreditnehmer haben mehrere kleinere Kredite. Doch auch diese summieren sich und führen zu monatlichen Ausgaben und Fixkosten.

Damit Kredite nicht zur Schuldenfalle werden sollte man jeden Kredit sorgfältig prüfen. Wenn möglich sollte man auf den Kredit verzichten. Bestehende Kredite sollten so schnell wie möglich getilgt werden. Bei mehreren Krediten lohnt es sich zu prüfen, ob eine Umschuldung günstiger ist.

Verzugszinsen unterscheiden sich nach Gläubigern

Zinsen sind nicht gleich Zinsen. Diese Tatsache ist traurig - aber wahr! Während einige Gläubiger Verzugszinsen und Mahnungskosten gering halten, schlagen andere richtig drauf. Auch Inkassokosten kommen bei einigen Gläubigern schnell dazu, während andere versuchen lange ohne auszukommen.

Zu den "Haien" unter den Gläubigern gehören laut Report Telekommunikationsunternehmen. Hier machen die Verzugszinsen die Hälfte der Forderungen aus und wenn das Inkassounternehmen mit ins Spiel kommt, dann kann man nochmal knapp vierzig Prozent der Kosten drauf schlagen. Deswegen gilt hier Vorsicht. Wenn man in Zahlungsschwierigkeiten gerät, dann am besten erst einmal die Telekommunikationsunternehmen mit Geld bedienen. Damit eine kleine Rechnung nicht zu einer galoppierenden Schuldeninfektion wird.

Schulden bei Staat und Banken schlagen dagegen mit vergleichsweise geringeren Verzugszinsen auf. Natürlich ist das kein Grund Zahlungen auszusetzen! Sollte man jedoch Probleme mit Rückzahlungen haben, dann kann man diese beiden Gläubiger hinten anstellen. Vorsichtshalber ist es immer ratsam alle Gläubiger über mögliche Zahlungsschwierigkeiten in Kenntnis zu setzen. Damit gewinnt man Zeit und das Verständnis für die Situation.