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Montag, 6. Januar 2014

Schuldenregulierung oder Insolvenz - Teil 1

Schulden entstehen mit der Zeit und auch das Bewusstsein für Schulden kommt nicht sofort. Die meisten Schuldner nehmen sich zu viel Zeit bis sie begreifen, dass sie verschuldet sind. Die meisten Menschen glauben lange ihre finanziellen Probleme schon irgendwie regeln zu können. Irgendwann nehmen die Schulden jedoch die Überhand und man muss sich eingestehen, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Wer an diesem Zeitpunkt angelangt ist, stellt sich oft die Frage welcher Weg der Bessere ist - Schuldenregulierung oder Insolvenz? Natürlich kann man diese Entscheidung nicht verallgemeinern - es kommt immer auf die Situation an und man sollte sich immer zu der eigenen Sachlage beraten lassen. Die wichtigsten Aspekte dieser beiden Ansätze sollen jedoch eine Hilfestellung geben, um in dieser schwierigen Situation die richtige Lösung zu finden.

Schuldenregulierung
Die Schuldenregulierung ist eine außergerichtliche Vergleichsform zwischen dem Schuldner und den Gläubigern. Dabei geht es darum eine Lösung zu finden mit der alle Seiten einverstanden sind. Der erste Schritt besteht darin, den Gläubigern mitzuteilen, dass man zahlungsunfähig ist bzw. nicht in der Lage ist die monatliche Rate oder den Schuldenbetrag zurückzuzahlen. Eine solche Erklärung ist dahingehend wichtig, als dass sie verhindert, dass die Gläubiger weitere Kosten wie Zinsen oder Inkassogebühren verlangen. Nach dieser Mitteilung muss man den Gläubigern einen Plan darüber vorlegen, wie man die Schulden zurückzahlen wird und in welcher Höhe man überhaupt die Schulden bezahlen kann.

Natürlich werden nicht alle Gläubiger sofort den Vorschlägen des Schuldners akzeptieren - die meisten werden auf Ihren Forderungen bestehen. Das wichtigste Argument in diesem Fall ist die drohende Insolvenz - im Fall einer Insolvenz können die Gläubiger nur mit dem Pfändbaren Betrag des Einkommens welches der Schuldner hat rechnen und dieser ist meistens sehr viel niedriger als das, was der Schuldner innerhalb der Schuldenregulierung zurückzahlen kann.
Natürlich ist es schwierig selbst mit den Gläubigern zu verhandeln. Daher ist es ratsam sich für eine Schuldenregulierung Hilfe zu suchen. Es gibt viele öffentliche Schuldnerberatungsstellen, Insolvenzanwälte und auch spezialisierte Schuldenhelfer. Während öffentliche Stellen kostenlos sind, fallen für die anderen Hilfsformen Gebühren an, dafür hat man dann aber selber nichts mehr mit den Gläubigern zu tun.

Eine professionelle Hilfe - egal ob öffentlich oder nicht - ist auf jeden Fall ratsam, da Gläubiger mit Profis immer anders umgehen als mit Schuldnern. Oft kann man mit professioneller Hilfe die Schulden beträchtlich reduzieren. Die Voraussetzung für eine Schuldenregulierung ist natürlich das Vorhandensein eines gewissen Einkommens um die Schulden zu tilgen. Der Vorteil ist die Aussicht innerhalb einiger Jahre die Schulden los zu werden. Im Vergleich zur Insolvenz muss man nicht sechs Jahre warten - man hält sich an die vereinbarten Zahlungen und solbald ein Gläubiger ausbezahlt ist kann man alle mit diesen Gläubiger verbundenen negativen Einträge nach spätestens zwei Jahren löschen lassen.

Wer die Disziplin hat, um seine Ausgaben einzuschränken und keine neuen Schulden zu machen - wenigstens für einige Jahre  - der sollte eine Schuldenregulierung einer Insolvenz vorziehen. Wenn ein Schuldner über ein relativ gutes Einkommen verfügt, sollte eine Schuldenregulierung immer die erste Wahl sein, da im Falle einer Insolvenz ein großer Betrag den Gläubigern zufallen würde und der Schuldner seine finanzielle Unabhängigkeit für einen langen Zeitraum verliert. Tendenziell gilt je höher das Einkommen ist und wenn man über Immobilien oder Vermögenswerte verfügt, dann sollte eine Insolvenz mit allen Mitteln vermieden werden. Im schlechtesten Fall geht eine gescheiterte Schuldenregulierung so oder so bei Bedarf in eine Insolvenz über.


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